Halbstündlich wälzend
Mit Keuchen den Thorax
Die Liegebeschwerden zu lindern
Schon kitzelt der Gnom an itzt bloßer Stelle
Schon jucken die Milben wie Flöhe
Weil man das Laken nicht gewechselt
Addierend die dahingegangenen Stunden
Schwerer Westminsterschlag, Unterpfand der Dauer
Die Augen verkniffen muss man die Silhouette
des imposanten Stalles von Büchern nicht sehen
Allein die feine Gradation im Schwarz
des abgedichteten Zimmers — so drückend
Was wäre da ein weiterer auf mir?
Wie schnell würden die Kilos mir lästig?
Und röchelnd suchte ich sie von mir zu schieben
—
Geist und Körper entzweit
Jener die Kräfte erschöpft
dieser das Fühlen verlernt
Die rauen Kuppen täglich über ungezählte Ries
Stumpfer Pergament und Velinkanten streichen
Fern des wahren Anrührens und Befühlens
das man einmal gekannt, das man einmal geliebt
Das Asthma verschlechtert, rasseln die Bronchien
Der Ausschlag, dies widerlich Pustelrhizom
Dem nicht einmal Phenol abhelfen will
Von den Gasen zu schweigen, der Diarrhöe
Spodiumzufuhr nur weiteres Übel
Salben und Lotionen wandern vom Bette
Zum Pult und wieder zum Schrank
Jedes Dragee, das appetitlich bezogen
Des Apothekers Warnung mißachtend
Geschluckt
Die Lupe,
dies große Brennglas für Marginalien
Der Selterkrug für den Durst
der, sooft er vergessen, immer zu reisen scheint
unschwer erfahrbar, an den staubfreien Abdrücken
den unschönen Ringen auf dem Furnier,
wenn er zu lange gestanden
Der Rasse gelingt nicht, sich vollends vor sich selbst
zu verstecken
Die Extremitäten, sofern noch durchblutet,
harren nicht, wollen sich nicht als Amputat wissen
Der Körper — er sendet ein Zeichen
begehrt auf, will durchstoßen die Monotonie
Hofft der Geist möge ihn erhören
Und ins Werk setzen
Was allein er nicht kann…
Wie auch nach all der Zeit, all der Pein
Die Führung des Striches sich wandelt
Fanal für die Kehre
Anmeldung lebhafter Wende
Warm den Bausch des Kolters bis
über die Muschel beider Ohren
In der kalten Grisaille der alten Mansarde
Bibbernd, wie nur eine Stelle nackt,
Kochend, da der Kamin befeuert
Mangel der Aufmerksamkeit
Verschwimmende Lettern
Ineinsdrängende Spatien
Fort mit der miesen Scharteke
Den Schmerz niedertinten
Und bannen
umsonst
Rechtes Beileid für verblaßte
Mißhelligkeit
Bekundet sich besser
In Schweigen
Wie unschuldig bist du
einmal gewesen
Wie verwindbar war
Was dich umtrieb